Der Neuzugang im WMAT-Vorstand: Nicole

Daten, Fakten, Zahlen

Im Juni 2024 wurde der Vorstand durch zwei neue Mitglieder erweitert. Nach der WMAT-Mitgliederversammlung am 21. Juni möchten wir die Gelegenheit nutzen und unsere nicht mehr ganz so neuen, mittlerweile eingearbeiteten Gesichter vor den digitalen Vorhang holen. Eine dieser beiden Personen ist Nicole High-Steskal, die Wikimedia nicht nur als Wikidata-Expertin und (Co-)Kassierin bereichert und unterstützt, sondern auch im großen Themenbereich Künstliche Intelligenz unterwegs ist. Im Kurzinterview erzählt sie uns über sich selbst und ihre Vision für Wikidata und Commons. Und natürlich KI.

Bild: Manfred Werner | CC BY-SA 4.0

Du bist Wikidata-Expertin und Kassierin – woher kommt deine Affinität zu Zahlen und den quantifizierbaren Aspekten des Lebens?

Nicole: Mathematik und Zahlen haben mich immer schon fasziniert. Ich finde gerne die Rhythmen, die ordnenden Elemente hinter den Zahlen und mache mir das gerne zunutze, um komplexe Sachverhalte in kleinere herunterzubrechen. Egal ob Zahlen oder Daten oder sonstige Informationen, es macht immer Spaß Ordnung hineinzubringen, um dann aber wieder das größere Ganze zu sehen und zu verstehen, wofür die Zahlen eigentlich stehen. Und hinsichtlich meiner Kassiertätigkeit: Da lerne ich im Moment viel von unserem Kassier Robert.

Du möchtest die Nutzung von Wikidata und Wikimedia Commons durch Museen, Kulturinstitute und Unis vorantreiben. Wie hättest du gerne, dass diese Einrichtungen in 20 Jahren mit Wikidata und Commons umgehen?

Nicole: Kulturinstitutionen und Wikimedia teilen viele ähnliche Werte und Anliegen. Wenn wir gemeinsam arbeiten, können wir uns gegenseitig unterstützen und ergänzen. Jede Institution muss natürlich ihren eigenen Weg finden, aber gerade in Zeiten von immer kleiner werdenden Budgets wäre es schön hier stärker Synergien zu finden und zusammenzuarbeiten.

In 20 Jahren wäre es schön, wenn die Zusammenarbeit noch weiter ausgebaut werden könnte und die Wikipedia mit ihren Schwesterprojekten noch stärker als Partnerin in der Vermittlung und dem Öffnen von Wissen wahrgenommen werden könnte. Manchmal träume ich davon, wie toll es wäre, wenn die vielen kulturellen Daten, die bereits in den Kulturinstitutionen vorliegen, verknüpft und zusammengeführt werden könnten. Dann könnte man ganz viele Fragen stellen und beantworten: wie Sammlungen entstanden, gewachsen und geschrumpft sind, usw.

Künstliche Intelligenz wird in der Wikipedia schon länger genutzt. Jetzt, wo KI in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist: Wo siehst du eine besonders große Gefahr für Wikipedia? Wo siehst du eine besondere Chance?

Seit einiger Zeit beschäftige ich mich stark mit dem Einsatz von KI u.a. für Lernprozesse. Joscha Falk hat zum Umgang mit KI und Lernen 5 Dimensionen entwickelt. Ich finde das Konzept sehr überzeugend, weil KI einfach ein sehr vielschichtiges Thema ist. KI kann vieles Erleichtern und hat große Vorteile, gleichzeitig muss man natürlich immer kritisch und wachsam in der Nutzung bleiben. Ich habe mir daher überlegt, wie man Falks Konzept für die Wikipedia anpassen könnte. Dazu wird es bald noch einen Blogbeitrag von mir geben.