Einladung zur Eröffnung der Ausstellung
„Krieg an der Wand: Propagandaplakate als Kommunikationsmedium im 1. Weltkrieg“
Dienstag, 23.6., 18.00 Uhr
Großer Lesesaal der Universitätsbibliothek Wien, Universitätsring 1, 1010 Wien
Statements:
- Mag. Pamela Stückler, Universitätsbibliothek Wien
- Prof. Dr. Friedrich Schipper, Lehrveranstaltungs- und Ausstellungsprojektleiter
- Dr. Erik Eybl, Sammlungseigentümer und Ausstellungsprojektleiter
- Claudia Garád und Heinz Egger, Wikimedia Österreich, Lehrveranstaltungsprojektpartner
- Prof. Dr. Friedrich Hausjell, stv. Vorstand des Instituts für Publizistik und Kommunikationswissenschaft
- Prof. Dr. Klaus Lojka, Studienprogrammleiter für Publizistik und Kommunikationswissenschaft
Präsentation der Ausstellung durch die Studentinnen
Anschließend laden wir zu einem Glas Wein.
Diese Ausstellung zeigt originale Propagandaplakate verschiedener kriegsführender Nationen des 1. Weltkriegs aus der Sammlung Erik Eybl, eine der weltweit größten Sammlungen dieser Art, die wissenschaftlich auch sehr gut erschlossenen ist. Die Ausstellung wurde im Laufe des Sommersemesters 2015 im Rahmen der Übung „Arbeitstechniken Praxisfeld Historische Kommunikationsforschung“ mit dem Generalthema „Krieg und Propaganda: bis zum 1. Weltkrieg“ von Studentinnen zusammengestellt und bearbeitet.
Diese Übung wurde als experimentelles Lehrveranstaltungsprojekt in enger Kooperation mit Wikimedia Österreich durchgeführt und stellt einen Pilotversuch zur Integration von Wikipedia im Pflichtlehrbetrieb an der Universität Wien dar. Ausgangspunkt dafür war die Orientierungsveranstaltung „Wikipedia meets University“ Wikipedia-Tags im Frühjahr 2014 zur Frage, welche Rolle Wikipedia im Universitätsalltag spielen kann und darf und welche Chancen und Herausforderungen sich daraus ergeben. Alle teilnehmenden Studierenden waren nun angehalten, unter Anleitung der beiden Lehrveranstaltungsleiter Friedrich Schipper und Heinz Egger sowie von zahlreichen Wikimedia-Tutoren alleine oder in Kleinteams die Grundlagen für enzyklopädische Beiträge zum Thema „Krieg und Propaganda“ für die universitäre Übungsplattform Wikiversity zu recherchieren und zu verfassen. Die am besten geeigneten Beiträge werden schließlich auf Wikipedia transferiert werden. Das Betreuungsverhältnis zwischen Studierenden und Tutoren war dabei ein sensationelles 2:1!
Eine vorbereitende Exkursion in das Heeresgeschichtliche Museum Wien und eine fachkundige Führung durch die Sonderausstellung zum 1. Weltkrieg bot den Studierenden die Möglichkeit zum historischen Einstieg in die Materie. Für den adäquaten Umgang mit der Mediawiki-Software wurde ein eigener Edit-a-thon, eine Art Schreibwerkstatt angeboten. Im Rahmen eines Wikipedia-Abkommens hat die Bertelsmann/Random House Gruppe diese Lehrveranstaltung unterstützt und den teilnehmenden Studierenden kostenfrei Fachliteratur aus den Verlagsprogrammen zur Verfügung gestellt, die zur Ausarbeitung der jeweiligen Beiträge dienten. Das Ausstellungsprojekt im Rahmen der Übung steht im Kontext der wissenschaftlichen Erschließung der Sammlung und stellt ein gutes Beispiel forschungsgeleiteter Lehre dar. Dabei wurden aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive bestimmte Themen analysiert, die sich durch besondere Gruppen von Kriegspropagandaplakaten ziehen und somit neue Ergebnisse generiert. Die Ausstellung ist einige Zeit lang im Großen Lesesaal der Universitätsbibliothek Wien zu sehen, bleibt aber auf Wikiversity unbefristet verfügbar. Sie stellt damit einen doppelten Gedenkbeitrag dar: zum 650-Jahre-Jubiläum der Universität Wien und zum 100-jährigen Gedenken an den 1. Weltkrieg.
Literatur:
Erik Eybl/Stephan Knott: Krieg an der Wand. Der Erste Weltkrieg im Spiegel der Plakate. Verlag des Geschichtsvereins für Kärnten 2014