Gemeinsam für das Immaterielle Kulturerbe

Neue Kooperation mit der Österreichischen UNESCO-Kommission

Vom Anklöpfeln im Tiroler Unterland bis zum Zunfttag der Fleischhauer*innen und Liebfrauenbruderschaft in Gars am Kamp: Die Österreichische UNESCO-Kommission erfasst das Immaterielle Kulturerbe in Österreich in einem eigenen nationalen Verzeichnis. Dieses umfasst derzeit 157 Elemente von über Generationen überlieferter Traditionen und Ausdrucksformen.

Einen Überblick gibt der Wikipedia-Artikel Immaterielles Kulturerbe in Österreich – der zugleich noch bestehende Lücken bei der Dokumentation offenbart.

2003, also vor genau zwanzig Jahren, verabschiedete die UNESCO die „Konvention zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes“. Aus Anlass dieses Jubiläums ruft die weltweite Initiative Wiki Loves Living Heritage die entsprechenden Träger*innen, Gemeinschaften und Anlaufstellen sowie die Wikimedia-Communitys dazu auf, das Wissen über das Immaterielle Kulturerbe besser zu dokumentieren und zu teilen.

Wettbewerb, Doku-Projekt und Diskurs

Fotos, Videos und Audiodateien zum Immateriellen Kulturerbe in Österreich können bei unserem jährlichen Wettbewerb WikiDaheim eingereicht werden, der heuer von 1. Juli bis 8. Oktober stattfindet.

In einer neuen WikiDaheim-Wettbewerbskategorie werden speziell Fotos zum Immateriellen Kulturerbe mit Preisen ausgezeichnet. Willkommen sind frisch gemachte Bilder ebenso wie Aufnahmen, die schon länger im eigenen Archiv schlummern.

Ebenfalls neu bei WikiDaheim sind eigene Kategorien für das Beste Video und die Beste Audiodatei. Gerade im Bereich des Immateriellen Kulturerbes lassen sich bestimmte Aspekte vielleicht zielführender durch Bewegtbilder oder Tonaufnahmen dokumentieren als nur durch Fotos.

Bild: | gemeinfrei

Darüber hinaus haben bis zum 15. September eingereichte Fotos die Chance, auch an den internationalen Wettbewerb Wiki Loves Safeguarding Living Heritage in Europe weitergeleitet zu werden.

Unter dem Motto GLAM on Tour: Wir machen blau! trifft sich eine engagierte Wikipedia-Gruppe im Juli in Oberösterreich um den Mühlviertler Handblaudruck umfassend zu dokumentieren, der seit 2015 im nationalen Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes gelistet ist sowie sich seit 2018 als Teil der internationalen Eintragung „Blaudruck / Modrotisk / Kékfestés / Modrotlač, resist block printing and indigo dyeing in Europe“ auf der UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit befindet. Auf dem Programm stehen Besuche in der Blaudruckerei Wagner in Bad Leonfelden, im Färbermuseum Gutau und in der Zeugfärberei Gutau sowie Fototouren in der Region.

Damit wird auch an das erfolgreiche wikipedianische Dokumentationsprojekt zur Trattenbacher Taschenfeitel-Erzeugung angeknüpft, das bereits vor vier Jahren schöne Ergebnisse verzeichnete.

In Vorbereitung ist außerdem eine länderübergreifende Programmeinreichung zur WikiCon 2023, der von 29. September bis 1. Oktober in Linz stattfindenden Konferenz der deutschsprachigen Wiki-Communitys.

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